Stadt bleibt auch jetzt sauber
Schwerin • Das Corona-Virus beeinflusst gravierend das private und öffentliche Leben. Zahlreiche Betriebe mussten auf staatliche Anordnung schließen. Nicht so die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS). Sie ist ein Unternehmen der kritischen Infrastruktur. Daher hat die Geschäftsführung frühzeitig Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter ergriffen. Vieles hat sich geändert.
So desinfizieren die Berufskraftfahrer nach jeder Tour gründlich das Lenkrad und die Armaturen. Sofern es möglich ist, halten sie den Mindestabstand ein und nehmen ihre Handschuhe nicht mit in die Fahrerkabine. Ziel ist es, trotz der Corona-Pandemie die Abfallentsorgung und die Straßenreinigung so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.
Disposition arbeitet in zwei Schichten
Im Bereich der Verwaltung gibt es in bislang nur selten genutzten Räumen neu eingerichtete Arbeitsplätze, damit der Mindestabstand untereinander gewährleistet wird. Außerdem arbeitet die Disposition in zwei Schichten. „Das bedeutet zwar einen Mehraufwand, ist jedoch für die Aufrechterhaltung des Betriebes unerlässlich“, sagt Disponent Andreas Salminger. Er hat mit seinem Kollegen Stephan Wilmer die Einsatzzeiten der Entsorgungsfahrzeuge entzerrt, sodass gegenwärtig auch in den Morgen- und Abendstunden sowie an den Samstagen Touren gefahren werden. Unter Berücksichtigung der familiären Strukturen gibt es jetzt neu geordnete Teams für die Touren. So können die Familien ihre Kinderbetreuung etwas leichter organisieren.
SAS-Geschäftsführer Andreas Lange lädt das Leitungsteam des Unternehmens jetzt täglich zur Lageberatung ein. Dabei sprechen sie unter anderem über den Personalbestand, Krankmeldungen und die Rückkehr von Urlaubern aus Risikogebieten sowie Anfragen von Behörden und Kunden. Aber auch die gesamtwirtschaftliche Situation der SAS steht regelmäßig auf dem Prüfstand. Nach Angaben des SAS-Geschäftsführers liegen geplante Investitionen zunächst auf Eis. Außerdem gestaltet sich der Vertrieb recht schwierig, da bislang jegliche Zeithorizonte bis zu einer Normalisierung der Lage fehlen. Dennoch sei die Stimmung in der Belegschaft gut.
Alle Leistungen so lange wie möglich durchführen
„Wir wollen das volle Programm so lange wie möglich laufen lassen und alle Leistungen anbieten, die wir mit unserem Personal abdecken können“, betont Andreas Lange. Er verweist darauf, dass die Mitarbeiter im Rahmen der Entleerung der braunen Biotonne auch die Papiersäcke mit dem Grünschnitt abholen.
Als Ausweichmöglichkeit für das Entsorgen von Grünschnitt sind Mitte April neben der SAS-Bioabfallverwertungsanlage (BAVA) in der Carl-Tackert-Straße zwei große Container aufgestellt worden. „Dieses Angebot wird sehr gut angenommen“, bestätigt
Markus Lange. Der BAVA-Betriebsleiter appelliert zugleich an die Bevölkerung, in den Containern keinen Restmüll, keine Elektrogeräte oder Steine zu entsorgen.
Kundenservice per Telefon und E-Mail
Der persönliche Kontakt im Kundenservice der SAS ist seit mehreren Wochen mit Blick auf die Ansteckungsgefahr ausgeschlossen. Nur eine telefonische Kontaktaufnahme zu den bekannten Öffnungszeiten beziehungsweise per E-Mail ist weiterhin möglich. Die Schließung des Wertstoffhofes in der Ludwigsluster Chaussee hat dazu geführt, dass unter anderem die Annahme von Elektrogeräten, Sperrmüll und Bauschutt nicht mehr möglich ist. „Diesen Service können wir erst wieder anbieten, sobald es die Vorschriften dahingehend erlauben“, sagt Betriebsleiter Jörg Leimann.
Lieferung von Gartenprodukten
Da die Frühjahrssaison begonnen hat, verstärkt die SAS ihren Service für die Garten- und Grundstücksbesitzer und liefert die gewünschten Gartenprodukte mit einem kleinen Absetzcontainer im Stadtgebiet aus. Zur Auswahl stehen neben dem selbst hergestellten Qualitätskompost aus der BAVA auch Holzhackschnitzel und Rindenmulch sowie Zierkiesel und gesiebter Sand.
Srk