Saharou Tchedre baut nach Hospitation bei SAS Abfallentsorgungssystem in seiner Heimatstadt auf

Ourobou Tchakpedeou, Angelika Reimers und Hannelies Höchel vom Verein Couleurs Afrik engagieren sich mit Andreas Lange von der SAS (v.l.) für die Abfallentsorgung in Sokodé. Foto: maxpress/srk
Ourobou Tchakpedeou, Angelika Reimers und Hannelies Höchel vom Verein Couleurs Afrik engagieren sich mit Andreas Lange von der SAS (v.l.) für die Abfallentsorgung in Sokodé. Foto: maxpress/srk

Schwerin • Vom Sommer 2017 bis Januar 2018 war Saharou Tchedre aus Sokodé, einer Stadt im afrikanischen Togo, zu einer Hospitation bei der Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS). Während seines Aufenthaltes lernte er alle Betriebsbereiche und das operative Geschäft kennen.

„Der Kontakt zu ihm ist nicht abgerissen. Wir beantworten alle seine Nachfragen und stehen ihm mit Rat zur Seite“, bestätigt SAS-Geschäftsführer Andreas Lange. Seit der Rückkehr in seine Heimatstadt Sokodé hat der Umweltmanager die verschiedenen Potenziale ausgelotet, mit der Stadtverwaltung, Gewerbetreibenden und Abnehmern für das Recyceln der Materialien gesprochen. In Zusammenarbeit mit dem Schweriner Verein Coleurs Afrik – die Farben Afrikas e.V. ist das Konzept für den Aufbau eines zentralen Abfallentsorgungssystems in der Stadt Sokodé entstanden, das jetzt vorliegt und umgesetzt werden soll. In einem ersten Schritt soll an 20 der 56 Schulen die Mülltrennung eingeführt werden. Am Anfang steht dabei die Aufklärungsarbeit. „Es werden Workshops mit den Lehrern und Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit durchgeführt. Geplant sind auch Radiosendungen, ein Theaterstück und das Drehen eines Films sowie Praktikumseinsätze von Schülerinnen und Schülern“, berichtet Angelika Reimers vom Vorstand Coleurs Afrik. Finanziert werde dieses neue Projekt von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung und der Stiftung Nord-Süd-Brücken.

In den Schulen werden farbige Körbe für die unterschiedlichen Müllarten aufgestellt. Mit einem kleinen Fahrzeug soll der Abfall dann zu einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück gefahren werden. Anschließend wird er zur Wiederverwertung abgeholt. Bei der Umsetzung der Veranstaltungen und der Aktivitäten in den Schulen bekommt Saharou Tchedre Unterstützung durch die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vereins Espoir plus.

Während der Afrika-Tage im September wird der Umweltmanager nach Schwerin kommen und über die Entwicklung des Abfallentsorgungssystems in seiner Heimatstadt Sokodé berichten. „Dann ist auch ein Gespräch in unserem Haus geplant“, kündigt SAS-Geschäftsführer Andreas Lange an.

Text: Stephan Rudolph-Kramer

Zurück