Erfahrungen für die Zukunft

Schrittweise will die SAS ihre Flotte in den nächsten Jahren auf Entsorgungsfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb umstellen Fotos: maxpress/srk
Schrittweise will die SAS ihre Flotte in den nächsten Jahren auf Entsorgungsfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb umstellen Fotos: maxpress/srk

Wasserstoff soll künftig die Entsorgungsfahrzeuge antreiben und den Kohlendioxid-Ausstoß reduzieren

Schwerin • Die Vorstellung, ein Müllauto ohne Schadstoffemission durch die Stadt zu bewegen, klingt etwas futuristisch – soll jedoch kein Traum bleiben. Die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft mbH (SAS) beteiligt sich deshalb am Norddeutschen Reallabor. Dabei wird im kleinen Maßstab getestet, was später einmal groß zur Anwendung kommen soll.

„Ich freue mich, dass es jetzt konkrete Schritte gibt und wir Erfahrungen für die Zukunft sammeln können“, sagt SAS-Geschäftsführer Andreas Lange und verweist auf den Einsatz eines speziellen Entsorgungsfahrzeuges. Es fährt demnächst für zwei Wochen die üblichen Touren durch die Stadt und sammelt neben dem Hausmüll auch zahlreiche technische Daten. „Diese Energiekennzahlen werden gebraucht, um die Auslegung der Brennstoffzellen und Wasserstoffbehälter für unsere künftigen Fahrzeuge optimal konfigurieren zu können“, ergänzt der stellvertretende SAS-Betriebsleiter Stephan Wilmer.

Bei diesem länderübergreifenden Verbundprojekt arbeitet die SAS mit regionalen Partnern wie dem Öko-Energieversorger WEMAG und dem Nahverkehr aus Schwerin sowie der Volker Rumstich Transport GmbH aus Parchim zusammen. Diese Unternehmen decken die gesamte Energie-Wertschöpfungskette ab – von der Erzeugung über den Transport und die Speicherung bis zum Verbrauch von Energie. „Im Rahmen des Projektes erzeugt die WEMAG Wasserstoff, den die Fahrzeuge beim Nahverkehr tanken können. So wollen wir fossile Energieträger durch Wasserstoff ersetzen und die Energiewende im Mobilitätssektor voranbringen“, erklärt Stephan Wilmer, dem als Mitglied der Arbeitsgruppe Mobilität der Klima Allianz Schwerin das Thema bereits vertraut ist. Die SAS plant, Ende 2023 das erste Entsorgungsfahrzeug einzusetzen, das mit Wasserstoff angetrieben wird.

Das Norddeutsche Reallabor will mit seinen Projekten unter anderem wirtschaftliche Impulse für die Entwicklung von Zukunftsmärkten auslösen, den Industriestandort Norddeutschland sichern sowie die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der ansässigen Unternehmen weiter stärken. Die realitätsnahe Erprobung eines versorgungssicheren integrierten Energiesystems hat das Ziel, die Kohlendioxid-Emissionen in der Region bis 2035 um 75 Prozent zu reduzieren.

Stephan Rudolph-Kramer

SAS-Geschäftsführer Andreas Lange freut sich über konkrete Schritte zum wasserstoffbetriebenen Entsorgungsfahrzeug Fotos: maxpress/srk
SAS-Geschäftsführer Andreas Lange freut sich über konkrete Schritte zum wasserstoffbetriebenen Entsorgungsfahrzeug Fotos: maxpress/srk
SAS-Betriebsleiter Stephan Wilmer setzt auf Energiekennzahlen zur Konfigurierung der Fahrzeuge Fotos: maxpress/srk
SAS-Betriebsleiter Stephan Wilmer setzt auf Energiekennzahlen zur Konfigurierung der Fahrzeuge Fotos: maxpress/srk

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